Sonntag, 28. Dezember 2014

Erkennen ist nicht der erste Schritt zum Ausbruch, aber zum Umdenken

Die Erinnerungen verschwimmen im blinden Strom des Geistes. Nur ab und zu ein klarer Schein, nur ab und zu ein klarer Rückblick. Dieser kommt in den unerwartesten Momenten und befüllt die oftmals verebbte Seele mit Freud und Trauer zugleich. Zu schnell vorbei ist dieser Lichtblick. Zu schnell um vom Kopf ergriffen zu werden und schon drängt sich der Schleier des Vergessens in das Zentrum des Menschen. Er arbeitet hart Tag um Tag, verdient Geld, nochmehr Geld und verliert sein Unbeschweren und seinen Ruhepol. Der Kreislauf Alltag umsinnt von Job, Familie und Stress, bewegt sich tückisch voran, wie eine Katze um die ahnungslose Maus. Kein Entrinnen. Der Kapitalismus zog seine Fäden so straff, nun ist der tüchtige Mensch im Netzt aus Fäden versponnen. Ein fester Anker, trotzdem im Hintergrund ein leises Rufen nach Ausbruch, nach Ruhe. Der Mensch ignoriert es, unbewusst in welcher Gefahr er schwebt, scheffelt mehr Geld und noch mehr. Er glaubt sich am Ziel, seine müden Gelenke, sein müdes von Augenringen durchforchtes Gesicht ignorierend. Keiner zwingt ihn zur Rast, keiner ermahnt ihn zur Ruhe. Jeder ist in Gedanken bei sich, bei seiner Existenz. Sie bewegen sich weiter im Kreis und dieser Kreis wächst. Er wächst und gedeiht und spuckt solangsam Menschen aus, diese nicht mehr können, diese vor Erschöpfung keinen Gedanken mehr tun, diese die Gefahr zu spät entdeckten. Diese vorm Ende stehen. Doch diese warnen nicht, sind sie doch zu schwach und denken an den eigenen kaputten Antrieb, in der Hoffnung einer Erholung. Das unerträgliche Pochen des Herzes wird ignoriert, selbst wenn es langsamer wird. Keine Zeit über solche Dinge Gedanken zu fassen, schwimmen die Menschen weiter im Kreis. poch poch poch poch.
Doch manch einer versucht die Monotonie zu brechen, auch wenn dieser es nicht schafft, so schafft er es für sich. So entdeckt er selbst die Kürze des Lebens, den Körper gefüllt voll Leben, die Neugier des Herzens und des Verstandes. So kommt es vor das dieser Mensch sich Zeit nimmt, Zeit für sich, ganz allein für sich. Die Lichtblicke kommen öfter und reifen im Verstand heran zu klaren Bildern und weiter zu klaren Folgen. Umschwirrt werden diese von bodenloser Sehnsucht. Der Mensch erkennt diese von Zeit zu Zeit mehr, der Schmerz drängte ihn dazu. Er beschließt zu beobachten, zu entdecken, zu erforschen. Er beschließt die Welt in sich einzusaugen, ohne Luftzuholen, ohne Loszulassen. Er kehrt an den wundervollsten Ort seines Wohlbefindens, seiner Ruhe, seiner Mitte zurück. Vielleicht muss er ihn auch erst entdecken, doch wenn er ihn entdeckt hat, entflieht er dem Kreis, so schnell wie er ihn betrat. Für jeden Menschen ist dies ein anderer Ort auf der Welt. Für den einen ist es sein eigenes Zimmer oder eine versteckte Höhle, für den anderen ein ganzes Land oder ein kleines Städtchen. Dieser Ort verbirgt seine tiefsten Geheimnisse und Erinnerungen und der Mensch allein teilt sie mit diesem Ort und erholt sich Schritt für Schritt von der verschwendeten Lebenszeit.









8 Kommentare:

  1. Wow!<3 Was für ein toller Post! Du hast soso schön geschrieben- Liest sich ganz toll! Auch die Bilder sind super! Weiter so!

    Vielleicht hättest du ja Lust, an meiner Blogvorstellung teilzunehmen? Ich würde mich sehr freuen!

    Alles Liebe
    Hanna

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  2. Der Text ist unheimlich gut geschrieben!!
    Ich hab auch so ein Land wo ich mich einfach unheimlich Wohl fühl und ich meine Ruhe find!
    Und zwar Irland. Ich liebe dieses Land so seeehr!*__*
    Toller Blog, ich folge dir!:)
    Liebe Grüße Marina von,

    -->ThinkingOutLoud<--

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    1. dankeschön, das freut mich unheimlich, dass dir mein Text gefallen hat :)

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  3. woww beautiful scenery !!
    is this your place?
    so amazing =)
    xo

    www.melodyofmywords.blogspot.com

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    1. Yes this is my place where I feel free :)
      Thank you :)

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  4. Wundervolle Post! Die Bilder dazu sind auch echt schön :)

    Love,
    Christina ♥
    cinapeh.blogspot.de

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